Die Autoindustrie blockiert eMobility, unter anderem deswegen, weil ihre Kompetenz in der Antriebstechnik nicht mehr gebraucht sein wird. Das betrifft nicht die Zulieferer. Wenn man bewiesen hat, dass man Qualität liefern kann, dann wird man mit seinen Teilen auch in eAutos vertreten sein. Qualität ist hier entscheidend, früher mussten die Teile nur so lange leben sie der Motor, das war sehr überschaubar. Ein Elektromotor besteht aus Kupferwicklungen und zwei Lager, der hält wesentlich länger. Der Anspruch an die restlichen Teile steigt damit auch.
Tesla hat sehr früh erkannt, dass seine Autos auf dem Markt nur Erfolg haben werden wenn die Qualität stimmt. Aus diesem Grund sind in einem Model S sehr viele deutsche Zulieferer mit ihren Teilen vertreten.
Als Autovermieter habe ich durch die Vermietung des Model S einige kennengelernt. Sie mieten bei mir einen Tesla Model S aus den verschiedensten Gründen.
- Firmenevent mit einem großartigen Auto in dem ihre Teile verbaut sind
- Test von einem Auto mit ihren Teilen
- Das Team, dass es geschafft hat seine Teile in einem Markt der Zukunft zu platzieren, darf eine Woche Tesla fahren
Aus diesen Kontakten und aus anderen Quellen habe ich mal zusammen gestellt was in einem Tesla Model S verbaut ist.
- Türgriffe: Brose Coburg
- Bremsmanagement: Bosch
- Lenkgetriebe: „Robert Bosch Automotive Steering“ (früher ZF Lenksysteme)
- Bediensoftware: Elektrobit Erlangen
- Radarsensor: Bosch
- Lenksäule mit allen Bedienelementen: Daimler
- Fahrwerk/Luftfedersystem: Conti
- Stereoanlage: Bose aus Schwaben
- Bremsen: Brembo Italien/Bergamo
- Kamera für Autopilot: Mobile Eye, Israel
- Sitze: Recaro, Stuttgart
- Kosmetikspiegel: Magna Spiegel, Bad Mergentheim
- Rückspiegel innen: Gentex, Erlenbach
- Fensterscheiben: AGC Automotive Japan
- Instrumenten Display: Inteva Products, Troy, Michigan
- Antriebseinheit: Tesla
Was gibt es sonst noch in dem entwicklungs- und fertigungs Umfeld
- Die Fertigungsstraße für die Karosserie wird von einer schwäbischen Firma gebaut und konfiguriert.
- Die Lackierstraße wird von der Firma Eisenmann aus Schwaben in Kalifornien als Subunternehmer betrieben
- Design: Jaguar (Die Engländer beherrschen es, dass kein Wasser in den Kofferraum läuft, wenn man die Heckklappe auf macht. Das kann man in Kalifornien nicht austesten ;=) . Italienische Autos haben da auch Schwächen.
Hier ist ein schöner Artikel zum Soundsystem: Tesla wollte das beste Soundsystem für Model s
Ein Blick in die Zukunft, Model 3:
- Die Welle des Elektromotors kommt von einem deutschen Hersteller
Immer wenn ich etwas neues erfahre, werde ich den Artikel ergänzen.
Wenn man einen Tesla mietet ist es doch irgendwie beruhigend wenn viele Teile um sich hat, die aus deutscher Herstellung kommen (vor allem das elektrische Lenkgetriebe). Auch wenn unsere heimischen Autohersteller Probleme haben werden, bleiben die Arbeitsplätze bei uns in der Zuliefer Industrie erhalten, das ist sowieso die Größere Anzahl.